Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan auch das Seniorendomizil Haus Elisabeth in Geretsried, um sich über die aktuelle Situation in der Pflege zu informieren. Nach einem Hausrundgang fanden Gespräche mit der Leitung, Mitarbeitern und dem Heimbeirat auf dem Programm. Aktuell leben im Haus Elisabeth 135 Bewohner in vier Wohnbereichen. Das im Haus praktizierte Betreuungskonzept ermöglicht den Bewohnern die Teilhabe am Alltag. Das gemeinsame Essen, gesellige Zusammenkünfte und die Angebote für Körper und Geist kommen gut an und sind wichtige Bestandteile des Lebens im Haus. Der Gesetzgeber unterstützt dies durch zusätzliche Betreuungskräfte. Auch die erst kürzlich umgestellte vereinfachte Pflegedokumentation hat sich positiv ausgewirkt. „Unsere Pflegekräfte haben wieder mehr Zeit für die Bewohner und sind nicht mit aufwendiger und zeitraubender Dokumentationsarbeit beschäftigt“. Mit einigen Heimbeiräten diskutierte Radwan über die Kosten für den Pflegeplatz. Viele alte Menschen haben Hemmungen Sozialleistungen vom Staat in Anspruch zu nehmen, wenn die Rente nicht ausreicht. Entsprechende Unterstützung beim Beantragen der Leistungen leistet das Haus. Im Haus Elisabeth gibt es, so Streb, derzeit keinen akuten Fachkräftemangel. Und auch in der Ausbildung sind alle elf Plätze belegt. Dies ist sicherlich auch auf die gute Kooperation mit den ortsansässigen Schulen zurückzuführen. Das Haus Elisabeth vergibt Schnupperpraktika an Schüler und informiert gerne in Schulen über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege.
compassio Geschäftsführer Wolfgang Frühschütz vertiefte das Gespräch mit weiteren aktuellen Themen. Dabei wurde auch die vom Gesetzgeber geplante Reform der Pflegeausbildung thematisiert. Die derzeit diskutierte generalistische Pflegeausbildung geht am Bedarf vorbei und werde die Pflegeausbildung nicht attraktiver machen, so Frühschütz. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es zu einem Fach- und Hilfskräftemangel in der Pflege kommen, so dass ein Zuzug aus EU- und Dritt-Staaten zwingend notwendig ist. Das Anerkennungsverfahren ist derzeit langwidrig und schwierig. Hier ist der Gesetzgeber gefordert schnellstens Abhilfe zu schaffen, so der Wunsch an den Abgeordneten.
Bild: Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan (li.) mit Einrichtungsleiter Alexander Streb und Pflegedienstleitung Julia Augner