Jana Sellner ist seit Anfang des Jahres 2021 Betreuungsassistentin im Seniorendomizil Haus Klara in Burgweinting. Nach 23 Jahren bei OSRAM als ausgebildete Feinmechanikerin, wollte sie noch einmal etwas Neues machen. Sie kündigte, machte ein Praktikum im Pflegeheim und schließlich die Umschulung zur Betreuungsassistentin. Für Jana Sellner genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Nach fünf Jahren bei einem anderen Träger, wechselte Sie zu compassio und ist rundum glücklich. In der Betreuung ihrer Bewohner auf dem Wohnbereich kann sie ihre Freude an der Arbeit mit Menschen voll ausleben. Wir haben bei Jana Sellner nachgefragt, was das Besondere an ihrem Beruf ist.
Was macht den Beruf der Betreuung aus?
Die Arbeit mit den Bewohnern fasziniert mich und macht mir große Freude. Die Bewohner sind sehr dankbar für Aufmerksamkeit und Kleinigkeiten. Mit meiner Kreativität, meinem Humor und meinem handwerklichen Geschick kann ich meine Bewohner motivieren und positiv beeinflussen. Für mich steht der Bewohner immer an erster Stelle. Empathie für den Menschen ist dabei wichtig. Außerdem achte ich sehr auf Gemütlichkeit und Sauberkeit auf dem Wohnbereich, damit sich jeder wohlfühlen kann.
Wie geht man mit dementiell Erkrankten um?
Die Arbeit mit Demenzerkrankten ist herausfordernd. Sie funktioniert nicht mit Logik; es bedarf viel Einfühlungsvermögen und Emotionalität: Ruhe bewahren, Langsamkeit entwickeln, Rituale zelebrieren und verlässliche Zeiten sind wichtige Rahmenbedingung für Menschen mit Demenz. Sie brauchen Stabilität und Sicherheit. Menschen, die ihnen mit offenem Herzen zugewandt sind.
Welche Betreuungsangebote bieten Sie an und welche speziell für Demenzkranke?
Wir backen regelmäßig gemeinsam, basteln, handwerkeln und sind kreativ zusammen, oder machen Gedächtnistraining. Dann feiern wir zusammen Feste, Geburtstage und besondere Tage. Singen ist eine schöne Aktivität, die viel Freude macht, ebenso wie Tierbetreuung, die ich regelmäßig mit meinem eigenen Hund anbiete. Demenerkrankte reagieren auch sehr positiv auf Aromatherapie. Deshalb habe ich mich zur Aromapflegerin weitergebildet. Ich mache mit Demenzerkrankten gerne auch Einzelbetreuung und berücksichtige dabei individuell die Fähigkeiten und Vorlieben
Was bringt Sie an Ihre Belastungsgrenze?
Hektik und Stress sind nicht gut für die Arbeit mit den Bewohnern. Sie werden unruhig, nervös und stecken andere Bewohner schnell an. Dann muss ich mich selbst zur Ruhe und Gelassenheit zwingen.
Manche Tage sind sehr aufreibend und emotional belastend. Hier helfen mir private Auszeiten, z.B. ein Saunabesuch oder eine entspannende Massage. Das tut gut und gibt mir Kraft
Herzlichen Dank, liebe Jana Sellner, für diesen besonderen Einblick in die Betreuung. Weiterhin alles Gute und viel Freude mit dieser wichtigen Aufgabe.