Mit einem Festakt feierte das Seniorendomizil Haus Benedikt in Herbrechtingen sein 10-jähriges Bestehen. Hierzu wurde am 21. September 2017 mit Gästen im Albrecht-Bengel-Gemeindehaus gefeiert. Alexandra Watzlawek, Leiterin des Seniorendomizils, gab in ihrer Begrüßung Einblick in die Vielfalt der Seniorenbetreuung. Eine gute Pflege und Betreuung bedarf vieler helfenden Hände und Unterstützer. Die Angehörigen sind eine wichtige Stütze, ebenso die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter, Vereine, Kirchen, Kooperationspartner und Dienstleister bis hin zu den Verantwortlichen der Politik. Diese Zusammenarbeit hat in den vergangenen 10 Jahren in Herbrechtingen sehr gut funktioniert. Watzlawek bedankte sich bei den Anwesenden dafür. Eine besondere Ehrung wurde Frau Rüger, Frau Ott und Herr Gläser zuteil, sie sind seit Eröffnung Bewohner im Haus Benedikt. Seit nunmehr zehn Jahren sind auch vier Mitarbeiterinnen im Haus Benedikt beschäftigt. Ihnen überreichte Alexandra Watzlawek Blumen.

Peter Koptisch, Gemeinderat der Stadt Herbrechtingen und Vertreter von Bürgermeister Dr. Bernd Sipple, bedankte sich im Namen der Stadt für die gute Zusammenarbeit. „Wenn man das Haus Benedikt betritt, spürt man sofort die wohnliche Atmosphäre. Die liebevolle und den Menschen zugewandte Pflege und Betreuung, die hier geleistet wird, ist in Herbrechtingen und Umgebung längst bekannt.“ Koptisch verwies auch auf die alternde Gesellschaft und die Herausforderungen, welche damit auf die Gesellschaft zukommen. „Es ist gut, dass Sie sich dieser Herausforderung annehmen, und Ihr Angebot stetig weiterentwickeln“, so Koptisch. Das Haus Benedikt wird im kommenden Jahr zusätzlich zur Dauer-, Kurzzeit- und Tagespflege auch Ambuilante Pflege anbieten.

Wolfgang Frühschütz, Geschäftsführer des Trägers compassio beleuchtete in seinem Festvortrag die Zukunft der Gesellschaft und speziell die Entwicklungen in der Altenhilfe. Er zeigte dabei die Entwicklungen der Gesellschaft auf. Individualität. Selbstbestimmung, Freiheit stehen dabei an oberster Stelle aber auch eine gestiegene Anspruchs- und Erwartungshaltung der Menschen sei feststellbar. Fakt ist, dass die Gesellschaft ein Demografie Problem hat, welches sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird.  Zusammengefasst heißt das – immer mehr ältere Menschen die betreut und gepflegt werden müssen und immer weniger Menschen, die diese professionell versorgen können. „In Zukunft wird jede Person und Hand im Arbeitsmarkt und speziell in der Altenhilfe benötigt. Soziales Engagement, bürgerschaftliches Engagement, sich gegenseitig helfen, wird deshalb mehr denn je gefragt sein. Wir müssen das System der Altenhilfe neu denken und auch mutig unkonventionelle Wege gehen. Für Senioren-Zivildienstleistende gäbe es in Zukunft sicherlich einen großen Bedarf“, so Frühschütz. Nicht nur die Altenhilfe benötigt dringend die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. Wir werden uns in allen Produktions- und Dienstleistungsbereichen auf eine „Multi-Kulti-Gesellschaft“ einstellen müssen mit allen Chancen und Herausforderungen, die sich hieraus ergeben.

Als Dank und Anerkennung übergab Wolfgang Frühschütz ein Geldgeschenk an das Haus. Bei Sekt, Getränken, Häppchen und einer Geburtstagstorte klang der Abend mit interessanten Gesprächen aus. Die städtische Musikschule Herbrechtingen und die Tanzschule Wieland Still aus Heidenheim umrahmten die Feier mit Musik und Tanz.

Bild: Mitarbeiterinnen der ersten Stunde im Haus Benedikt
(v.l.) Marietta Schmid, Inna Kandlin, Andrea Mittelstädt, Luzia Vogel und Alexandra Watzlawek
Alexandra Watzlawek ist selbst seit 2007 im Haus Benedikt beschäftigt, zunächst als Pflegedienstleitung, seit 2014 als Leiterin.