Landtagsabgeordneter Fabian Gramling nimmt sich viel Zeit für die Belange der Senioren im Seniorendomizil Haus Caspar. Der Abgeordnete der CDU im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen informierte sich bei einem Besuch Anfang September 2017 über die aktuellen Herausforderungen in der Altenhilfe. Dabei hörte er aufmerksam zu und ging mit den Bewohnern auf Tuchfühlung.
Eigentlich waren für den Besuch zweieinhalb Stunden eingeplant; daraus sind dann mehr als drei Stunden geworden, da Fabian Gramling sich viel Zeit für die Belange der Senioren genommen hat. Beim Fachgespräch mit der Leiterin des Haus Caspar, Gudrun Kellner, compassio-Geschäftsführer Wolfgang Frühschütz und Stefan Kraft, Leiter der Landesgeschäftsstelle Stuttgart des bpa Baden-Württemberg, stand der Fachkräftemangel in der Pflege im Vordergrund. „Die aktuelle Lage ist sehr angespannt“, so Wolfgang Frühschütz. Und für die Zukunft erwarte er noch eine weitere Verschärfung der Situation. „In der Industrie wird beim Fehlen von Fachkräften die Produktion gedrosselt, im Notfall bleibt ein Band stehen.“ Im Pflegeheim sei das nicht möglich. Egal wie viele Krankheitsausfälle es gebe, sei dieselbe Anzahl an Bewohner zu pflegen und zu betreuen, so Frühschütz. Auch im Haus Caspar sei die personelle Situation zeitweise angespannt. „Wenn Mitarbeiter krank werden, muss der Ausfall kurzfristig kompensiert werden“, so Gudrun Kellner. Aufgrund des Fachkräftemangels bildet compassio seit Jahren selber aus. Derzeit sind 284 Altenpflegeschüler unternehmensweit in Ausbildung. Neben einer attraktiven Vergütung, Fort- und Weiterbildungsangeboten, ist eine Übernahmegarantie nach der Ausbildung Standard. Bei der Personalgewinnung orientiert sich compassio auch ins Ausland, beispielsweise nach Albanien. Frühschütz wünsche sich hier konkrete Unterstützung aus der Politik. Vor allem wünsche er sich eine Standardisierung der Anerkennung nach Herkunftsland und den Verzicht der Gleichwertigkeitsprüfung im Einzelfall. „Das Verfahren dauert viel zu lange“, so Frühschütz.

Bei seinem Gespräch mit den Mitgliedern des Heimbeirates erfuhr der 30-jährige Abgeordnete nur Positives. Die Bewohner erklärten, dass sie sich im Haus Caspar ausgesprochen wohl fühlen und gut gepflegt und umsorgt werden. Die Veranstaltungen, Ausflüge und Aktivitäten seien besonders beliebt. Damit die Mitarbeiter mehr Zeit für jeden Einzelnen haben, richteten die Senioren an Gramling allerdings auch den Wunsch nach mehr Pflegekräften.

Einig waren Kellner, Frühschütz, Kraft und Gramling sich darüber, dass mit der entbürokratisierten Pflegedokumentation, die auch im Haus Caspar eingeführt worden ist, der erste Schritt in die Richtung angestoßen worden sei. Die Pflegekräfte würden dadurch zeitlich entlastet und hätten somit mehr Zeit für und mit dem Bewohner. Ganz konkret konnte sich Fabian Gramling auf dem Wohnbereich 3 davon überzeugen. Die zusätzliche Zeit wird hier in Betreuungsangebote investiert. Beispielsweise beim Sitztanz in fröhlicher Runde. Der Politiker ließ sich nicht lange bitten und nahm spontan an der gemeinschaftlichen Aktivität der Bewohner teil.  „Aus dem heutigen Tag nehme ich viel Positives mit. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel in der Pflege sind große Herausforderungen. Die Politik muss Antworten finden“, so Gramling. Er wolle sich vor allem dafür einsetzen, dass die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland schneller und unkomplizierter bewerkstelligt werden kann. „Im Sinne der Senioren und den Pflegekräften brauchen wir neben den langfristigen eben auch schnelle und kurzfristige Lösungen“, erklärte der Angeordnete abschließend.

Bild: (sitzend v. l.) Frau Karin Heineck, Frau Maria Baumeister
(hinten v. l.) Herr Peter Fleischer, MdL Fabian Gramling, Wolfgang Frühschütz, Geschäftsführer compassio, Stefan Kraft, Leiter der Landesgeschäftsstelle Stuttgart des bpa Baden-Württemberg, Gudrun Kellner, Leitung Seniorendomizil