Freiwillig und unentgeltlich Gutes tun, sich für das Gemeinwohl einsetzen – das ist Ehrenamt. Das Ehrenamt ist vielfältig und für alle offen. Es verbindet Menschen und überwindet Grenzen. Ob gelegentliche Unterstützung oder regelmäßiges Engagement – jede und jeder kann etwas tun, das für andere Menschen wertvoll ist. Ob es zuhören, erzählen, Aktivitäten unternehmen oder einfach Dasein ist: Ehrenamtliche schenken ihre Zeit, ihr Können, ihre Zuwendung und Kraft. Dies verdient großen Respekt. Auch in unseren Seniorendomizilen findet tagtäglich Ehrenamt statt.
Astrid Beer ist Apothekerin und Heilpraktikerin. Im Rahmen einer Weiterbildung kam sie in Kontakt mit dem Haus Raphael und den Bewohnern. Daraus entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit zu den Bedürfnissen von älteren Menschen. Astrid Beer absolvierte eine weitere Fortbildung zur Hospizbegleiterin. Astrid Beer ist mit ihrer menschlich, einfühlsamen Art und ihrer Fachlichkeit eine unverzichtbare Unterstützung für uns.
ES IST SCHÖN, SO VIEL DANKBARKEIT ZU ERFAHREN
„Der respektvolle Umgang auf Augenhöhe. Grenzen anerkennen. Hinsehen, Hinhören, Hinspüren, was der Mensch braucht und will.“ Das liegt Astrid Beer an ihrem Ehrenamt im Haus Raphael besonders am Herzen. „Das Schönste am Kontakt zu den älteren Menschen ist, wenn es mir gelingt, Herzenswünsche zu erkennen und diese dann auch erfüllen zu können. Es rührt mich zutiefst, wenn ich spüre, dass ich die Menschen erreiche und eine Verbindung entsteht, obwohl oft kein Gespräch mehr möglich ist, und wenn ich die Dankbarkeit der Betroffenen und ihrer Angehörigen erfahre oder auch die des Pflegepersonals.“ Wichtig in ihrer Zuwendung sind je nach Persönlichkeit und Situation Aktivitäten wie Vorlesen, Vorsingen, Spazierengehen, Hilfe beim Essen eingeben aber auch das Halten der Hände oder sanfte Berührungen. Manchmal genügt es auch, einfach nur ‚da‘ zu sein und am Bett zu sitzen. Die Verbindung zum Haus Raphael entstand für die Apothekerin und Heilpraktikerin Astrid Beer, als sie 2016 für eine Weiterbildung einen „Meisterkurs“ zum Thema „Homöopathie und Geriatrie“ absolvierte. „Teil dieser Weiterbildung war ein Zeitspende-Projekt, in dem ein Jahr lang regelmäßig eine hilfsbedürftige Bewohnerin einer Pflegeeinrichtung betreut werden sollte, um deren Bedürfnisse zu erkennen und bei der Erfüllung zu helfen. Mit „offenen Armen“ im Haus Raphael empfangen, begann Frau Beer eine demenzkranke Dame, „die niemanden hatte und sehr einsam war“ zu besuchen. Aus einem Jahr „Zeitspende“ wurden mehr als vier, weil ihr die alte Dame so sehr ans Herz gewachsen war. Aus diesem Ehrenamt im Haus Raphael wuchs auch der Wunsch von Frau Beer, eine Ausbildung als Hospizbegleiterin zu machen. Seitdem ist sie ehrenamtlich oft auch im Haus Raphael mit ganzem Herzen an der Seite von Menschen in ihren letzten Tagen und Stunden vor dem Tod. Hierbei kommt Frau Beer ihre Erfahrung als Heilpraktikerin, insbesondere auf dem Gebiet der Homöopathie und der Aromatherapie zugute. Eine wertvolle Unterstützung im Sterbeprozess oder bei großer Unruhe und Ängstlichkeit ihrer Schützlinge. „Dieses Ehrenamt ist für mich eine der berührendsten Möglichkeiten, Dienst am Nächsten zu tun, “ so Astrid Beer. „Du bekommst dadurch auch selbst sehr viel zurück und vieles, was dich im Alltag bewegt und stresst, tritt in dieser Situation völlig in den Hintergrund.“
Das Haus Raphael bedankt sich bei Astrid Beer und allen anderen Ehrenamtlichen für ihr bewundernswertes Engagement und die wertvolle, wichtige Unterstützung. Vielen lieben Dank.